„Übung macht den Meister.“ – Diesen Spruch haben wir sicherlich alle schon mal gehört. Und er stimmt. Ohne Wiederholung und Regelmäßigkeit haben auch große Talente und sogenannte Wunderkinder nichts gelernt.
Solange das Ziel noch klar vor Augen ist, bringen Kinder oft eine beeindruckende Geduld und Beharrlichkeit mit, mit der sie immer wieder ausprobieren, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Beim Musizieren kann dieses Ziel aber manchmal aus den Augen geraten oder als zu groß bzw. zu weit weg empfunden werden. Wir kennen das alle: dann möchte man das Stück JETZT SOFORT können und nicht noch 10 Wiederholungen spielen müssen.
Um die Wiederholungen so lustig, spannend und interessant zu gestalten, dass diese Ermüdung möglichst gar nicht aufkommt, hier ein paar Tipps:
- Legt auf eine Seite der Tastatur 5-10 Gegenstände (mehr nicht!). Jedes Mal, wenn dein Kind den Takt/ das Stück/ den Abschnitt einmal gespielt hat, legt ihr einen Gegenstand auf die andere Seite, z.B. von rechts nach links. So sieht dein Kind immer deutlich, wie viel es schon geschafft hat und wie viel es noch vor sich hat. Das Ganze kann spielerisch noch aufgewertet werden, indem ihr Spielfiguren, Autos o.ä. nehmt und dein Kind die Gegenstände nicht nur auf die andere Seite legt, sondern fahren, fliegen oder laufen lassen darf.
- Unsere Tastatur hat ja mehrere Lagen, in denen man spielen kann. Normalerweise spielen wir in der Mitte. Für mehr Abwechslung kann dein Kind aber auch mal ganz hoch oder ganz tief spielen. Der Vorteil bei einem Tasteninstrument ist: die Motorik der Finger bleibt die gleiche und so übt dein Kind automatisch weiter.
- Falls ihr eine echte Orgel zur Verfügung habt, könnt ihr natürlich auch die Register wechseln und damit jeden Durchgang mit einer neuen Klangfarbe versehen.
- Lass dein Kind gerne auch mal verschiedene Artikulationen ausprobieren, z.B. jede Note so dicht wie möglich an die andere binden, oder jeden Ton ganz kurz spielen. Auch Emotionen kann man damit verbinden: z.B. müde (langsam und gebunden) oder fröhlich (kurz, mit „hüpfenden“ Fingern)
- Wenn die Finger in einer Lage bleiben, kann dein Kind auch mal versuchen, immer abwechselnd einmal mit offenen und einmal mit geschlossenen Augen zu spielen. Mit geschlossenen Augen hört man viel aufmerksamer und merkt oft ohne fremde Hilfe, wo es noch etwas hakt.