Wie empfindest du das Üben mit deinem Kind? Ist es anstrengend? Ist es manchmal einfach nur eine Pflicht? Oder freut ihr euch zusammen darauf?
Hier habe ich ein paar Anregungen, wie Üben für euch beide eine tolle Zeit sein kann, auf die ihr euch wirklich gemeinsam freuen könnt:
- Macht es euch gemütlich: hast du ein Lieblingsgetränk, das du dir immer machen kannst, wenn ihr übt? Hat dein Kind ein Lieblings-Stofftier oder –Spielzeug, was unbedingt dabei sein muss? Wollt ihr fürs Üben eine Sanduhr umdrehen, eine Kerze anzünden, einen besonderen Duft versprühen oder die Kuscheldecke um euch schlagen (vielleicht ist das ja sogar ein Musik-Superhelden-Umhang!)? Alles, was euch einfällt, um eine tolle Atmosphäre zu kreieren, ist super.
- Nimm den Druck raus: sieh die Zeit des Übens mit deinem Kind als Qualitätszeit an. Nutze die Zeit, um den konzentrierten Gesichtsausdruck auf diesem goldigen Gesicht zu bewundern, deinem Kind staunend beim Lernen zuzusehen und ihm deutlich zu zeigen, dass du da bist und es wertschätzt. Tanzt gemeinsam um das Instrument, lacht und veralbert die Töne. Es geht beim Üben nicht um ernsthaftes Absitzen der Zeit. Es kann vielmehr ein täglicher intimer Moment zwischen dir und deinem Kind sein. Denn wenn es z.B. erst einmal anfängt, seine eigenen Stücke zu improvisieren, wirst du staunen, wie sehr du dein Kind und seine Weltsicht kennenlernen kannst, wenn du ihm einfach nur zuhörst, wie es seine Ton-Geschichten erzählt und spielt.
- Sorge für eine schöne Umgebung: ein ordentliches Umfeld, eine angenehme Temperatur, ein gut gelüftetes Zimmer und die Sitzrichtung möglichst nicht direkt in Richtung Wand machen das Üben so viel angenehmer, als wenn dein Kind durch zahlreiche Reize im Außen abgelenkt oder gestört wird.
- Wechselt euch ab: warum sollte nur dein Kind spielen (müssen)? Spielt gerne auch mal etwas gemeinsam! Wechselt euch ab oder spielt zusammen ein kleines Lied. Das zeigt deinem Kind, dass auch du Interesse an dem Instrument hast, vielleicht aber auch mal ein paar Schwierigkeiten – und wer weiß: vielleicht bekommst du ja tatsächlich Lust, mit deinem Kind mit zu lernen?
Das allerwichtigste ist: mach dich nicht verrückt! Weder ein Tag, an dem das Üben ausgefallen ist noch eine Phase der Unlust bei deinem Kind (oder dir) sind schlimm. Solange das nicht zu Regel wird, ist das ganz normal. Keiner ist jeden Tag gleich gut drauf und hat immer auf alles Lust.
„Übung macht den Meister.“ – Diesen Spruch haben wir sicherlich alle schon mal gehört. Und er stimmt. Ohne Wiederholung und Regelmäßigkeit haben auch große Talente und sogenannte Wunderkinder nichts gelernt.